Alle drei Antworten sind richtig, jede Kombination ist möglich. Die Elterntiere könnten sowohl phänotypisch Sibirische Katzen in black-tabby, als auch Neva Masquerade in seal-tabby-point sein, denn der Phänotyp (das äußere Erscheinungsbild) muß nicht mit den Genotyp (den Möglichkeiten des Erbgutes) übereinstimmen.

Im äußeren Erscheinungsbild kommt das rezessive Gen erst zum Tragen, wenn beide Elternteile es im Erbgut haben. Neva Masquerade haben es natürlich im Erbgut, es ist sogar doppelt in ihren normalen Zellen und einfach in ihren Ei- bzw. Spermienzellen vorhanden, sonst würden sie nicht die Points zeigen. Eine Sibirische Katze, die Neva-Träger ist, hat in ihren Körperzellen je ein Gen für Maskenzeichnung und ein Gen für Vollfärbung. In ihren Geschlechtszellen kommen 50% mit Maskengen und 50% mit Gen für Vollfärbung vor. Die genetische Abkürzung für diese Gene ist übrigens großes C für Vollfärbung und kleines c für Points. Neva-Träger sind also mischerbig obwohl man es ihnen äußerlich nicht ansieht.

Es werden also 25% der Jungtiere Neva Masquerade und damit reinerbig für Maskengen sein, 25% der Jungtiere werden Sibirische Katzen sein, die reinerbig für Vollfärbung sind und niemals Neva Masquerade Nachkommen haben können. 50% der Jungtiere werden mischerbige Sibirische Katzen, wie ihre Eltern, sein. Verpaart man sie mit Neva-Trägern oder Neva Masquerade, können sie Nachkommen mit Points haben. 

Es werden also zu jeweils 50% Neva Masquerade und mischerbige Sibirische Katzen, sogenannte Neva-Träger, geboren.

Die phänotypisch Sibirischen Katzen in unserem Genetikrätsel mußten also Neva-Träger sein, sonst hätten sie keine Neva Masquerade zustande gebracht. Neva-Träger werden Sibirische Katzen also, wie man auch aus den Tabellen entnehmen kann, wenn mindestens ein Elternteil ebenfalls Neva-Träger ist oder eine Neva Masquerade.

Das Maskengen mit der Bezeichnung "c" bewirkt übrigens ganz einfach eine Mutation des Farbstoffes in Haut und Haaren. Der Farbstoff wird wärme-empfindlich, d.h. an den warmen Körperpartien wird er unsichtbar, an den kalten Körperspitzen ist er sichtbar. Wird der warme Körper einer Katze mit Point-Zeichnung kalt, so wird auch der Farbstoff sichtbar und die Katze "dunkelt nach". Bei älteren Tieren, deren Haut nicht mehr so gut durchblutet ist, wird dieser Effekt sichtbar. Auch auf die gefärbten Körperspitzen hat das Gen schon einen Effekt: das genetisch schwarze Haar sieht dunkelbraun aus und wird deshalb "seal" genannt. Die Augen sind am stärksten von dem aufhellenden Effekt betroffen, denn sie liegen in einer wärmenden Körperhöhle und sind sehr gut durchblutet. Pigment ist in den Augen nicht mehr zu sehen. Deshalb haben alle Katzen, die reinerbig für das Maskengen sind, blaue Augen. Dies macht sie zu etwas ganz Besonderem und läßt die Herzen vieler Menschen höher schlagen.