Was passiert auf Ausstellungen?

Was bedeuten die Titel und Abkürzungen?

Amanda of Wildcatstar, Maine Coon

Ausstellungen sind für Katzenliebhaber und Katzenzüchter ein Paradies - viele verschiedene Rassen, viele erfahrene Ansprechpartner, was wollen Sie mehr? Wir haben im Folgenden versucht kurz aufzuschreiben, was eigentlich bei Ausstellungen sonst noch so passiert und was die Titel (z.B. Internationaler Champion) oder die Bühnenshow (z.B. "Best in Variety") eigentlich für eine Bedeutung haben.

Was passiert auf Ausstellungen?

Bei Ausstellungen werden die Katzen nach dem Rassestandard von einem Richter beurteilt.

Dazu werden sie zuallererst in Klassen nach Haarlänge eingeteilt: Kurzhaar (KH), Halblanghaar (HLH oder SLH) und Langhaar (LH). So sind z.B.  Maine Coon und Neva Masquerade Halblanghaarkatzen

Maine Coon aus dem U-Wurf the Fabulous auf einer Ausstellung

Desweiteren spielt für die Klasseneinteilung Rasse, bisher erreichter Titel, Farbe und Zeichnung, Geschlecht, Alter und Potenz eine Rolle. Diese Unterscheidung ist wichtig, damit nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. Ein männliches Tier ist nämlich in aller Regel größer als ein weibliches, ein kastriertes steht besser im Fell als ein potentes, ein Tier mit Zeichnung wirkt anders als ein Tier ohne Zeichnung und ein Jungtier ist noch nicht so weit entwickelt, wie ein älteres Tier.

Mit der Klasseneinteilung können Ausstellungen mit sehr vielen Tieren überschaubar gemacht werden und Tiere auch tatsächlich verglichen werden. Natürlich vergleicht ein Mensch und damit wäre die weitere Abfolge der Ausstellung eine subjektive Sache. Der jeweilige Rassestandard ist der Versuch diese Vorgehensweise zu objektivieren, der bei guten Richtern auch gelingt. Manchmal müssen die Aussteller dies allerdings auch akzeptieren.

Richter werden ist ziemlich langwierig. Ihr Anfang ist das Stadium des Richterschülers. Sie sind solange Richterschüler, bis sie zu allen Rassen einer Haarkategorie ein Prüfung abgelegt haben. Erst dann sind sie Richter dieser einen Haarkategorie. All-Breed-Richter sind also Richter, die alle Rassen (all breed) richten dürfen und somit für alle Haarkategorien zugelassen sind.

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Was bedeuten die Titel und Abkürzungen? Iljinka Dikaya Krassa, Neva Masquarade

Punkte und Titel beschreiben die Erfolge auf Ausstellungen. Damit wird die Qualität des Tieres deutlich.

In "Was passiert auf Ausstellungen?" haben wir die Klasseneinteilung beschrieben. Immer das beste Tier einer Klasse erhält die Bewertung V1 oder Ex1 - vorzüglich 1 oder Exzelent 1. Das zweitbeste Tier der Klasse ist also V2 bzw. Ex2.

Das V1 / Ex1 bedeutet, daß das Tier den Punkt für den Titel seiner Klasse erhält. Der Richter ist aber berechtigt, die Auszeichnung V1 ohne den Titel zu vergeben.

Folgende Klassen gibt es:

  • Nestklasse oder Wurfklasse

  • Jungtier 3 - 6 Monate

  • Jungtier 6 - 9 Monate

  • offene Klasse - CAC (bei Kastraten CAP)

  • Champion-Klasse - CACIB (Premioren-Klasse CAPIB)

  • Internationaler Champion - CAGCI (CAGPI)

  • Großer Internationaler Champion - CACE (CAPE)

  • Europa Champion - CAGCE (CAGPE)

  • Großer Europa Champion - Ehrenklasse

Somali auf der Bühne

Wann ein Tier in der nächsthöheren Klasse antritt und damit den entsprechenden Titel erreicht, ist in den Vereinsstatuten geregelt. Meistens gilt es drei Punkte zu erreichen, um den Titel zu bekommen. Roxanne hat auf drei Ausstellungen in der offenen Klasse ihren Titelpunkt erhalten und ist deswegen jetzt "Champion". Um den nächsthöheren Titel zu erreichen muß Roxanne dreimal in der Champion-Klasse ihren Punkt bekommen. Davon muß ein Punkt nach den Statuten unseres Vereins im Ausland erreicht werden.

Weiterhin gibt es auf Ausstellungen die Auszeichungen "Best in Variety" (BIV - Beste Varität) und "Best in Show" (BIS).

Beste Varität wird vergeben als Rassesieg oder als Farbsieg. Dazu müssen eine bestimmte Anzahl von Tieren einer Rasse (Rassesieg) oder einer Farbe/Zeichnung einer Rasse (Farbsieg) anwesend sein - meistens drei.
An zwei Beispielen läßt es sich verdeutlichen:
Amanda red-tabby Maine Coon trifft auf einer Ausstellung auf zwei weitere Maine Coon   z.Bsp. ein blaues Jungtier und einen Kater in black - das hier vergebene BIV ist ein Rassesieg.
Alice,black-torbie Maine Coon , trifft auf einer Ausstellung auf fünf weitere Maine Coon , zwei black-torbie und drei black. Hier kann zweimal BIV vergeben werden, jeweils als Farbsieg - einmal BIV für black-torbie und einmal BIV für black Maine Coon.

"Best in Show" bezeichnet die beste Katze einer Haarkategorie in folgenden Unterteilungen:

  • Nest oder Wurf

  • Jungtier 3 - 6 Monate, jeweils männlich und weiblich

  • Jungtier 6 - 9 Monate, jeweils männlich und weiblich

  • weiblich potent

  • männlich potent

  • weiblich kastriert

  • männlich kastriert

Ltd.Uhura the Fabulous, Maine Coon

Pro Unterteilung kann der Richter ein Tier für "Best in Show" vorschlagen (nominieren), sofern es ihm würdig erscheint in diesem "Wettbewerb" teilzunehmen. Da mehrere Richter in einer Haarkategorie Tiere nominieren können, sind oft mehrere Tiere innerhalb einer Unterteilung vorgeschlagen für "Best In Show". Die Wahl für "Best in Show" treffen alle Richter der entsprechenden Haarkategorie aus den nominierten Tieren. Ist nur ein Tier nominiert müssen alle anderen Richter der entsprechenden Haarkategorie diese Nomination bestätigen und ist damit "Best in Show".

Aus allen Tieren die in einer Haarkategorie "Best in Show" gewonnen haben suchen dann die zuständigen Richter das beste Tier - der Wurf wird hierbei nicht berücksichtigt - heraus. Dieses Tier erhält dann die Auszeichnung "Best of Best" (BoB). Dieses Tier ist dann das beste Tier der Ausstellung in dieser Haarkategorie. Es gibt also auf Ausstellungen dreimal die Auszeichnung "Best of Best". Um die Spannung für Aussteller und Besucher zu erhöhen wird der Gewinner des "Best of Best" meist bis zur Präsentation auf der Bühne geheim gehalten. Bei BEC+Fifé-Ausstellungen wird offen auf der Bühne gewählt, sodaß die Aussteller und Zuschauer genau sehen können, welchem Richter welche Katze am besten gefallen hat.  Uncle Sam the Fabulous, Maine Coon

Diese Beschreibung rund um Ausstellungen gilt übrigens nur für das sogenannte "klassische Richten". Es ist in Deutschland und Europa das am weitesten verbreitete Ausstellungsprozedere. Sollten Sie die Beschreibung nicht gleich verstehen, dann nicht verzagen - wir haben auch ein paar Ausstellungen benötigt, um zu verstehen, was überhaupt passiert. Wer weitere Erklärungen, Erläuterungen, Beispiele und Informationen benötigt kann uns gerne kontakten.

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Dieser Text wurde übernommen mit freundlicher Genehmigung von "Smeraldas"

und hier wird das Ringrichten bei einer TICA Ausstellung erklärt http://ticacats.de           www.catsjudges.com hier findet man eine Liste internationaler Katzenrichter

Buchtip:

Christine Klinka:

Wir stellen unsere Katze aus

ISBN 3-275-01-391-2

9.80 Euro