American Curl  Rasseportrait

Herkunft

Erstmals tauchte die American Curl im Juni 1981 in Kalifornien auf. Das Ehepaar Grace und Joe Ruga fanden seinerzeit auf ihrer Türschwelle ein schwarzes streunendes Kätzchen mit langem seidigem Fell. Es zeigte ein Paar auffällig nach hinten gewölbte Ohren. Trotz Joe's Bitte an seine Ehefrau, das Kätzchen nicht zu füttern, folgte Grace der Stimme ihres Herzens und stellte der kleinen Katze etwas zu fressen vor die Tür. So kam es, dass diese Katze schnell die Herzen der beiden eroberte und bei ihnen bleiben durfte. Sie bekam den Namen "Shulamith" ("schwarz, aber attraktiv"). Hier nahm die Geschichte der American Curl, wie sie uns heute bekannt ist, ihren Anfang. Alle echten American Curls müssen in ihrem Stammbaum "Shulamith" als Begründerin der Rasse haben.

Im Dezember desselben Jahres brachte Shulamith vier Kätzchen zur Welt, zwei von ihnen zeigten dieselbe gekräuselte Ohrform wie ihre Mutter. Die Rugas zogen einen Genetik-Spezialisten zurate, der ihnen bestätigte, dass es sich bei der Ohrform um ein genetisches Merkmal, ein dominantes Gen, handelt, welches keinerlei Missbildung verursacht, sondern vielmehr eine spontane natürliche Mutation ist. Es bot sich eine neue Möglichkeit der Züchtung und im Jahre 1983 wurden diese Katzen zum ersten Mal auf einer Katzenausstellung in Palm Springs, Kalifornien, präsentiert. Die Rasse wurde daraufhin binnen weniger Jahre offiziell registriert, im Jahre 1985 wurde sie bereits von der TICA, im Jahre 1986 von der CFA förmlich als "American Curl" anerkannt.

Aussehen

Das Merkmal dieser seltenen Rasse sind die stark nach hinten-aufwärts gebogenen Ohren. Die Ohren fühlen sich unbeweglich und steif an. Die Babys werden zunächst mit geraden Ohren geboren. Diese rollen sich 2 - 10 Tage nach der Geburt zunächst eng ein, um sich in den folgenden vier Monaten wieder zu entspannen und die für erwachsene Tiere typische Ohrform anzunehmen. Die Ohren sind breit im Ansatz, mittelgroß, aufrecht plaziert, die Spitzen sind abgerundet. Sie sind hoch und weit außen am Kopf angesetzt. Die Ohrspitzen weisen zur Mitte des Hinterkopfes, eine deutliche Ringelung wird bevorzugt. Sie sind innen behaart und weisen Ohrbüschel auf.

Wichtig zur Bestimmung der Qualität der Katze (Liebhabertier, Zucht-/Showtier) ist der sog. Krümmungsgrad. 1. Grad: Liebhabertier, 2. und 3. Grad: Zucht- bzw. Showtier. Der 3. Grad ist der höchstgeschätzte, hier wird in einer eleganten Kurve ein Halbmond beschrieben (Karen O'Brien, 1995). Durch die Einkreuzung von Hauskatzen gibt es eine halblanghaarige und eine kurzhaarige Variante. Das Fell fühlt sich bei beiden Varianten sehr weich an, da nahezu keine Unterwolle vorhanden ist. Alle Farben inkl. Colourpoint sind erlaubt.

Charakter

Das Wesen der American Curl ist durch und durch bezaubernd, denn sie ist ein wahrer Kobold. Sie besticht durch hohe Intelligenz, die man ihr buchstäblich ansehen kann. Zudem ist sie nicht nur sehr gelehrig, sondern auch unwahrscheinlich lebhaft, stets freundlich und immer zu einem Späßchen bereit. Wer eine „Curly“ kennenlernt, verliebt sich sofort in diese natürliche Katzenrasse mit dem unwiderstehlichen Charme.

copyright © Roswitha Ritter/Tina Reilinger